Motortuning: Kopfbearbeitung
 
  Das Vorweg:  
  Den Zylinderkopf zu bearbeiten ist eine der interessanten und vor allem Lohnenswerten Dinge des Motortunings. Man kann eine Menge Geld sparen wenn man sich selber dabeisetzt, wer aber nicht das nötige Werkzeug und Handwerkliche Geschick mitbringt sollte es lieber von einer renomierten Firma wie Mantzel oder Risse machen lassen allerdings ist das dann nicht so billig.

Wenn man von Kopfbearbeitung spricht, meint man in erster Linie das Vergrößern und Glätten der Einlass- und Auslasskanäle aber auch das Verlegen der Ventilsitze, planen und jegliches bearbeiten des Kopfes gehört dazu. Kopfbearbeitung ist keine billige und auch sicherlich keine einfache Sache um an mehr PS zu kommen, dafür ist sie aber auch mit die effektiefste.

 
  Preise:  
 

Die Preise verstehen sich natürlich für OHC Motoren mit max. 2 Liter Hubraum und in Euro, bei DOHC (also 16V Motoren) können die Preise mehr oder weniger stark schwanken.

Risse Motorsport:
Komplette Bearbeitung der Einlass- und Auslasskanäle inkl. Glätten und Formoptimieren - ca. 400,-
- 8 Ventilsitze nach Außen verlegen - ca. 70,-
- 8 Ventilsitze nach Außen verlegen jedoch für größere Ventile als Serie - ca. 85,-
- Zylinderkopf planen bis zu 0,5mm - ca. 40,-
- Zylinderkopf planen bis zu 2mm - ca. 50,-

Ein komplett fertiger Kopf mit allem Drum und dran kostet so um die 1000,- bis 1300,- der ist dann aber wirklich perfekt getunt!

Mantzel:
Kompletter Kopf mit stärkeren Federn und Kanäle bearbeitet - ca. 900,-

Zu empfehlen ist sicherlich die Firma Risse, die haben weitaus mehr Auswahl und sind im Endeffekt viel günstiger wie Mantzel. Wer zum Beispiel den kompletten Kopf für gut 1300,- kauft der hat einen absolut perfekten und unverbesserlichen Kopf. Wer allerdings nicht ganz soviel investieren möchte kann auch nur Teile des Kopfes optimieren lassen.

Die wichtigsten Komponenten der Kopfbearbeitung sind sicherlich die Vergrößerung und Optimierung der Einlass- und Auslasskanäle. Am besten auch gleich die Ansaugbrücke mit vergrößern dann bringt es richtig was. Das Planen des Kopfes um 1-2mm ist günstig und kann nie schaden *g*. Das Verlegen der Ventilsitze nach außen ist ne schöne Sache, jedoch aufwendig und bringt auch nicht so viel es sei denn man baut auch gleichzeitig größere Ventile ein dann gehts richtig ab!

 
  Kopf planen:  
  Also Planen ist leider ohne eine gute Metallfräse nicht möglich, setzt euch also nicht mit einer Feile in die Werkstatt und feilt den Kopf runter! Das funzt nicht, es kommt dabei auf 1/100 mm an denn sonst dichtet die Kopfdichtung nicht mehr und das schafft keiner mit einer Feile!

Man kann dafür in eine naheliegende Metallbearbeitungsfirma fahren die zum Beispiel Werkzeuge für Spritzgussmaschinen bauen. Die haben die nötigen Maschinen und können den Kopf in wenigen Minuten runterfräsen. Wenn man ganz nett fragt oder am besten noch jemanden dort kennt machen die meisten Firmen da keinen großen Trara von und planen euch gerade den Kopf für ne schmale Mark. Ich habe bei uns 20,- dafür bezahlt und das ist das Fragen allemal wert wenn man 20,- sparen kann.

Der Kopf muss natürlich komplett zerlegt angeliefert werden, also ohne jeglichen Stehbolzen oder gar Anbauteilen (Krümmer etc.) Da auf die meisten Maschinen nur ein zerlegter Kopf draufpasst und er sich auch nur so vernünftig einspannen lässt.

 
  Kanäle vergrößern:  
 

Das Vergrößern der Kanäle kann man im Grunde auch selber machen, vorrausgesetzt man hat eine Menge Geduld denn das kann, wenn man pro Abend etwa 2-3 Stunden Fräst, bis zu 3 Wochen dauern bis man alle Kanäle auf der optimalen Größe hat. Das blöde dabei ist aber auch das man im Grunde keinen Fortschritt sieht....aber es lohnt sich und man kann auf diese Weise auch gute 400,- sparen.
Ihr benötigt dazu lediglich einen sog. Turboschleifer, zur Not geht auch eine Bohrmaschine, die ist aber nur schlecht geeignet da die Drehzahl zu niedrig ist, und eben einen vernünftigen Schleifaufsatz.
Das muss allerdings jeder für sich wissen ob er dieser Gedultsübung gewachsen ist und soviel Zeit investieren will.

 
  Ventilsitze verlegen:  
 

Hierbei werden die Ventilsitzringe im Innendurchmesser vergrößert. Die Ventildichtflächen an Ventil und Sitz werden dann neu gefräst bzw. gedreht. Die Auflage den Ventils liegt somit weiter außen und der Luftdurchsatz im Sitz ist größer. Der Nachteil ist das dadurch die Auflagefläche schmaler wird und somit das Ventil an einer kleineren Fläche seine Temperatur abgeben kann, damit ist die Gefahr eines Ventildurchbrennes wesentlich größer.

 
  Größere Ventile:  
 

Diese Arbeit sollte man ausschließich Fachfirmen überlassen da hierbei der originale Sitzring ersetzt werden muss, das dabei angewendete Verfahren nennt sich "einschrumpfen", hierbei müssen Ring und Ringsitz auf 1/100mm gearbeitet werden und das baut ihr besser nicht in eurer Garage :-)
Die größeren Ventile sorgen denn aber für wesentlich größeren Luftdurchsatz und damit für mehr Leistung.

 

 

 

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