Der Umbau auf GSI
|
Auf dieser Seite widme ich mich einer der wohl am häufigsten angewandten "Disziplinen" dem Umbau auf einen 1.6i GSI Motor. Ich habe schon viel Fragen deswegen bekommen deshalb habe ich mich entschlossen diese Kategorie mit reinzunehmen und versuche den ganzen Umbau so leicht wie möglich zu erklären. Vorweg empfehle ich erst mal das man einen Umbau auf GSI nur mit einer guten Karosserie, am besten eine 1.2i oder 1.4i Karosse, nehmen sollte die natürlich keinen oder zumindest wenig Rost hat. Der Umbau lohnt sich in erste Linie wenn man etwas mehr Leistung haben möchte jedoch keine hohen Umbaukosten und Versicherung zahlen will denn die Versicherung für einen "originalen" GSI ist fast unbezahlbar ab einem Beitragssatz von 80% oder mehr, deshalb nehmt am besten ne 1.2er Karosse, da ist die Versicherung am geringsten. Besorgt euch außerdem am besten ein komplettes Schlachtauto anstatt nur die Teile. Man kann zwar ein paar Mark sparen wenn man sich alle Teile gebraucht irgendwo besorgt aber schnell braucht man noch etwas oder hat was vergessen und dann geht die Sucherei nach dem passenden Teil los und der Umbau verzögert sich erheblich. Wenn man einen Schlachtwagen hat braucht man "nur" die Technik 1:1 umbauen und gut. Ein weiterer großer Vorteil wenn man den Umbau zum ersten Mal macht ist das man sich viele Sachen beim GSI "abgucken" kann und automatisch sieht wie es nachher auszusehen hat. |
Liste der Teile: |
- Motor mit Getriebe und allen Anbauteilen (logisch, oder?) Wenn ihr alle Teile einzeln besorgt müsstet ihr so um die 400,- bis 700,- Euro dafür bezahlen, einen Schlachtwagen bekommt ihr aber auch schon ab 300,- Euro für einen guten bezahlt ihr aber noch 900,-Euro habt aber dann wenigsten alles da und vergesst nicht das der Verkauf von etlichen Teilen die ihr nicht benötigt auch noch Geld bringt (Stoßstangen, Schweller, Kotflügel, Hauben, Heckdeckel usw.) am besten bei teilenet.de inserieren. |
Wo man anfängt ist im wesentlichen egal, ich fange im Innenraum an. Außerdem setze ich ein bestimmtes Fachwissen vorraus, d.h. ich erkläre hier nicht was Torx sind oder wie ihr die Schrauben losnehmen müsst. Vieles erklärt sich auch von selbst wenn man dabei ist. Im ersten Teil steht wie ihr euren Wagen zerlegt und dann kommt das zusammensetzen..... Als erstes empfehle ich die Sitze usw. auszubauen damit man ein wenig
Platz zum arbeiten bekommt. Ausserdem versaut man sich so nicht die Innenausstattung. Is das Amaturenbrett raus könnt ihr den Kabelbaum rausbauen, sollte
eigentlich kein größeres Problem darstellen, einfach überall
abklemmen und rausziehen. Den Teil des Baumes der unter der Fahrertür
nach hinten zu den Rückleuchten geht empfehle ich mittig unter der
Tür abzuschneiden um dort später den GSI Kabelbaum 1:1 wieder
anzulöten (die Kabelfarben sind genau identisch) Zum Schluss sollte der Kabelbaum auf der Fahrerseite rumliegen. |
Umbau Motorraum: |
Nun trennt ihr den Kabelbaum komplett vom Motor inklusive alle Stecker
Leitungen usw. und führt den Baum auf der Fahrerseite durch das Loch
zum Sicherungskasten zurück so das kein Stromkabel mehr im Motorraum
zu finden ist. Es empfiehlt sich beim GSI die Zündkabel zu Kennzeichnen
damit ihr sie nachher nicht vertauscht. Genauso wie die 2 Kabel an der
Zündspule! Nun vorne die Räder abnehmen und die Federbeine unten abschrauben,
oben können sie drin bleiben es geht nur darum das ihr die Antriebswellen
aus dem Getriebe ziehen könnt. Der Motor wird am besten nach UNTEN ausgebaut, also losschrauben und
den Motor mit Hilfe des Krans auf einen Tisch aufsetzen, dann die Karosse
noch oben wegfahren. Nun empfiehlt es sich den Motorraum mal gründlich sauberzumachen, denn so gut kommt ihr nie wieder in alle Ecken ;-) Eventuell findet ihr ja auch Rost den ihr erstmal entfernen solltet.
|
Umbau Tank: |
Nun muss euer Tank dran glauben, als erstes müsst ihr ihn natürlich
leer pumpen, raucht aber bitte nicht dabei sonst habt ihr weiterhin recht
wenig Freude am Umbau... |
Umbau Bremsen: |
Umgebaut werden müssen nur die Bremsen an der Vorderachse und die
Trommeln hinten, es ist aber zu empfehlen gleich die ganze Achse hinten
zu tauschen das ist einfacher. |
Der Einbau - Innenraum: |
Ihr verlegt als erstes mal wieder den Kabelbaum
im Auto, den Motorteil schiebt ihr einfach durch das Loch in den Motorraum
so das ihr im Innenraum auch nur den Innenteil habt. Wenn ihr den Baum am Schweller abgeschnitten habt dann könnt ihr nun die Kabel (sind ca. 15-20) wieder dort mit dem neuen Baum verlöten. Ansonsten verlegt den GSI Kabelbaum bis hinten zu den Rückleuchten. Nun könnt ihr die neuen Amaturen anbauen und den Kabelbaum und die ganzen Heizungsschächte wieder anschließen. Das Steuergerät kann an der alten Stelle wieder eingebaut werden ihr müsst aber ein wenig frickeln denn es passt nicht ganz so gut an die alten Halter da es etwas größer ist. Lasst den Tacho am besten noch weg damit ihr im Fall der Fälle auch noch an die Tachowelle kommt. |
Der Einbau - Motorraum: |
Der Einbau fängt so an wie ihr beim Ausbau
aufgehört habt, baut erst mal alle Anbauteile wie Bremskraftverstärker,
Kühler und den anderen Krimskrams wieder ein. Oder zumindest die Sachen
wo ihr sonst, wenn der Motor drin ist, schlecht dran kommt. Nehmt wieder einen Kran oder Flaschenzug um den GSI Motor auf einen Tisch zu heben. (siehe Foto) Lasst die Karosse langsam auf den Motor runter und achtet darauf das ihr nirgens aneckt, der GSI ist nämlich ein wenig größer wie ein 1.4er oder 1.2er. Schraubt den Motor wieder in die Motorhalter. Nun müsste der Motor von sich aus in der Karosse bleiben aber nun fängt der Umbau erst an. Schließt die ganzen Schlauchverbindungen wieder an, also Heizung, Benzin und Kühlung. |
Verlegt nun den Kabelbaum im Motorraum und schließt
alle Stecker wieder an vertauscht aber nicht die Zündkabel, der Rest
ist eigentlich nicht schwer denn jeder Stecker passt auch nur einmal und
die Form des Kabelbaumes machen eine Verwechslung fast unmöglich. Baut nun die Antriebswellen wieder ein, welche ihr nehmt ist egal, die vom 1.4er und GSI sind gleich bei einem 1.2er bin ich mir nicht sicher. Kühler und Bremskraftverstärker müssen vom GSI genommen werden passen aber ohne weiteres in die Halterungen. Der Kühler kann bei einem 1.4er drin bleiben. Im Radhaus auf der Fahrerseite befindet sich noch die sog. "Coladose" die wechselt ihr auch gegen die vom GSI aus! Vergesst auf gar keinen Fall das Masseband zwischen Karosse und Getriebe!! Sonst kann euch beim ersten Starten die gesamte Elektronik (Steuergerät) auseinanderfliegen!! |
Der Einbau - Tank: |
Der GSI Tank passt ganz normal in die alten Halter Die Pumpe wird an der gleichen Stelle angeschraubt wie beim GSI, die erforderlichen Löcher sind vorhanden und wie ihr die Leitungen verlegt habt ihr ja auch schon beim GSI gesehen. Verlegt nun die Benzinleitungen bis vorne zum Motor und schließt sie an, markiert euch am besten schon vorm Ausbau welche Leitung wo sitzt. Schließt nun den Geber für die Benzinuhr und die Pumpe an die alten Kabel an. Wenn ihr die Hinterachse ausgebaut habt könnt ihr sie nun wieder einsetzen und die Bremsen wieder anschließen dann seit ihr hinten erst mal fertig. |
Der Einbau - Bremsen: |
Nun könnt ihr die Bremsen an der Vorderachse
einbauen. Die meisten werden wahrscheinlich gleich das gesamte untere Federbein tauschen, diese muss dann einfach nur noch angeschraubt werden und mit den großen Bremsbacken versehen werden. Ansonsten müsst ihr die neuen Bremsscheiben und die neuen Bremszangen "manuell" einbauen. Zum Schluss noch die Antriebswellen wieder in der Narbe befestigen und mit einem Splint sichern. Hinten baut ihr am besten gleich die ganze Achse um, das sind nur 2 Schrauben an den Stoßdämpfern und 2 an der Karosserie, gerade abklemmen und schon ist die Achse runter. Das ihr die Bremse danach entlüften müsst versteht sich ja wohl von selbst. |
Zum Ende : |
Nun folgt noch die "Endmontage" also
den Motor wieder mit sämtlichen Flüssigkeiten befüllen wie
Getriebeöl, Motoröl, Kühlwasser usw. Am besten ist es auch
gleich neue Zündkerzen, Zahnriemen usw. Einzubauen dann habt ihr erst
mal Ruhe. Noch alle Anbauteile wie die "Coladose",Tachowelle und
sämtliche Geber anschließen und noch mal an das Masseband denken.
Nun steht dem ersten Starten nichts mehr im Weg. Füllt noch etwas Benzin auf und schließt die Batterie wieder an. Startet nun den Motor, das kann etwas dauern denn die Benzinpumpe muss erst mal das Benzin durch die leeren Leitungen nach vorne bewegen. Auch wenn ihr bis zu 1 Minute "örgeln" müsst ist das normal, also keine Sorge, der springt schon an. Ihr solltet auch möglichst einen Feuerlöscher bereit halten! Es kann passieren das sich das Benzin-Luft Gemisch in den Leitungen und der leeren Benzinpumpe entzündet Wenn der Motor läuft kann es zu ersten Probefahrt gehen. Beachtet
das die Bremsen unter Umständen noch nicht 100%ige Bremskraft erreichen
können und ihr den Motor ordentlich warm fahrt bevor ihr ihn zum
ersten Mal "scheucht". |