Umbau auf 2 Liter 16V Turbo (C20LET)
 

Es soll ja doch tatsächlich Leute da draussen geben denen reicht es nicht einen Corsa "nur" auf 2.0 Liter 16V umzubauen. Ich meine 150 PS in einem knapp 900kg leichten Auto sind ja schon ganz gut aber man kann natürlich auch mehr draus machen. Ich rede hier aber jetzt nicht davon einen 16V aufzutunen um dann auf rund 200 PS zu kommen sondern eher davon gleich einen Motor einzubauen der eine Grundleistung von immerhin 204 PS hat, eben den schönen 2.0 16V Turbo, oder auch kurz einfach "Let" genannt.
Vom Grundprinzip her ist es im Grunde ein normaler 16V der halt mit einem Turbo bestückt ist und dafür natürlich dementsprechend modifiziert wurde. Um es aber vowerg zu nehmen, es reicht nicht aus einfach an einen C20XE einen Turbo dranzuhängen und fertig, so einfach bekommt man keinen C20LET, der Let ist so gesehen ein völlig anderer Motor! Auch wenn er äusserlich fast genau so aussieht wie nen XE.
Hier möchte ich nun ansatzweise erklähren wie der Umbau auf einen Let im wesentlichen abläuft, was für Teile benötigt werden, was es kostet und auf was ihr besonders achten müsst.
Dazu noch ein paar Tricks und Kniffe....ich wünsche Viel Spaß beim lesen :-)

 
  Benötigte (Serien-)Teile:  
 

- einen Kompletten Motor C20LET mit Kabelbaum, Steuergerät usw.
- Ein Getriebe F20 oder F28
- Bremsanlage VA vom 16V (256x24) oder vom Turbo (286x24) oder eben noch größer
- Bremskraftverstärker und HBZ mindestens vom 16V (Kadett usw.)
- Tank und Kraftstoffleitungen vom Corsa GSI wg. externer Benzinpumpe u. Stahlleitungen
- Benzinpumpe min. vom 16V - bei späteren Tuningmaßnahmen besser 2x16V Pumpen parallel
- Kat vom Turbo oder besser Metallkat in 63,5 Aktivkohlefilter min. vom 16V
- Stabi vom Corsa GSI
- Wasserkühler vom GSI oder 1.4i (beide gleich) am besten einen Neuen
- Ölkühler vom Turbo oder größeren aus Zubehör
- Ladeluftkühler vom Turbo (oder anderen, größeren)
- Etliche weitere Anbauteile entweder vom GSI, 16V oder Turbo, dazu noch viele viele Kleinteile und eine menge Nerven :-)

 
  Benötigte (Spezial-)Teile:  
  - Hinterachse umgebaut auf Scheibenbremsaufnahmen (nur im Tuningzubehör z.B. HIPO, EDS etc. erhältlich!)
- Spezial Antriebswellen, empfohlen wird die "große" Version mit Kadettaussennarben u. Schenkeln
- Aussennarben umgebaut auf Kadettgrösse mit geänderten Achsschenkeln
- Bei Verwendung von F28 Getriebe Umbausatz auf Vorderradantrieb
- Bei Verwendung von F28 Getriebe Umbausatz für Stabi vorne
- Bei Verwendung von F28 Getriebe Tachoänderungssatz
- Bei Verwendung von F28 Getriebe Extra Getriebehalter
- Einen Kompletten Satz verstärkter Fahrwerksbuchsen (empfohlen)
- Motorhalter entweder Eigenbau oder Zubehör
- Hochleistungsventilator, z.B "Spal"
- diverse Silikonschläuche zur Ladeluftführung bei Verwendung eines anderen LLK
 
  Ungefähre Kosten  
 

So, nun wird es ernst....bevor ihr euch jetzt überlegt ob ihr das alles wirklich machen wollt, hier noch eine kleine, ungefähre Kostenaufstellung. Beachtet das die Preise alle nur ca. Werte sind, es kann gut möglich sein das ihr an einige Sachen billiger drankommt (Gebrauchtteile oder Eigenbau) aber so in etwa müsst ihr mit folgenden Kosten für den Umbau rechnen (OHNE jegliche Einbau oder Arbeitskosten!!)

Motor mit Anbauteilen (oder nen Schlacht-Calibra) 3000 - 4500 Euro
Diverse Kadett 16V Teile 100 - 200 Euro
Diverse Corsa GSI Teile 100 - 200 Euro
Hinterachse mit Scheibenbremsen 250 - 350 Euro
Antriebswellen mit Aussennarben und Achsschenkeln 500 - 900 Euro
Verstärkte Fahrwerksbuchsen 150 - 200 Euro
Motorhalter Zubehör 100 Euro
Getriebeumbausatz für F28 Komplett mit allem was dazu gehört 500 - 600 Euro
Vernünftiger LLK (Ladeluftkühler) ab 350 Euro
Gutachten zur einmaligen Verwendung (wg. Eintragung) 600 Euro
Hauptbremszylinder 22mm 200 Euro
Neuer Wasserkühler (empfohlen) ca. 80 Euro
Ladeluftschläuche (Samco) etwa 80 Euro

Also wenn ihr so rund 7000 bis 8000 Euro "rumliegen" habt und nicht wisst was ihr damit anfangen wollt, dazu noch eine voll ausgerüstete Werkstatt "an der Hand" habt und Fachwissen und Schraubererfahrung mitbringt.....naja, denn könnt ihr eigentlich schon fast anfangen.....
Beachtet aber das vieles auch noch teurer werden kann wenn man z.B. noch Kleinteile vom Turbo nachkaufen muss.... ...und ich würde euch dringenst empfehlen den Turbomotor eine gründliche Inspektion zukommen zu lassen bevor ihr ihn einbaut, nix ist schlimmer als wenn das Ding gerade drinsitz und denn z.B der Zahnriemen reisst....
Das erneuern des kompletten Riementriebes, also Zahnriemen, Wasserpumpe, Umlenkrollen und Spannrolle schlägt dabei noch mal mit rund 150 - 200 Euro zu buche. Ich empfehle auch dringend diese Arbeiten vor dem Einbau zu erledigen da man z.B. die Wasserpumpe nur noch sehr sehr schlecht wechseln kann wenn der Motor erstmal drinhängt...

 
  Der Umbau :  
 

Ich werde hier jetzt nicht erklären wie ihr den Wagen im Innenraum auseinanderzubauen habt, das solltet ihr wissen und könnt es zur Not auch unter "Umbau auf GSI" nachlesen. Wenn ihr nämlich schon beim Zerlegen scheitert könnt die Sache eh getrost vergessen und solltet doch besser Papis Auto weiterfahren :-)
Auch wie ihr den Corsa Motor auszubauen und den Motorraum leerzuräumen habt werde ich nicht erklären, das sollte jedem Klar sein und wenn nicht... wie gesagt siehe "Umbau auf GSI"
Es kommt, wie beim GSI Umbau, im wesentlichen darauf an das der Corsa nur noch als Karosse auf der Bühne steht, das solltet ihr eigentlich hinbekommen und eigentlich kann man das "Strippen" noch nicht als Umbau sondern erst als "nötige Vorarbeit" bezeichnen.
Also im Grunde ganz einfach...Motor raus, die Achsen drunter weg, Motorkabelbaum mit Steuergerät raus und gut. Der Lichtkabelbaum kann im grunde drinbleiben da für den Betrieb des LET´s nur geringfügige Änderungen dran vorgenommen werden müssen.
Die Achsen Vorne und Hinten kann man auch gleich mit abbauen, erstens ist dann der Einbau einfacher und immerhin sollte man die Achsbuchsen eh gegen verstärkte Versionen tauschen.
Da die Hinterachse komplett getauscht wird gegen eine "neue" mit Scheibenbremsaufnahme muss natürlich auch diese abgebaut werden.
Schon hierbei kann man sehen wie nützlich eine Werkstatt mit Bühne beim Umbau ist....ohne eine solche gestaltet sich der Umbau denn doch um einiges komplizierter.
Ich möchte an dieser Stelle nochmals darauf hinweisen das solch ein Umbau schon einiges an Fachwissen vorraussetzt, und auch "Profis" gehen mal die Argumente aus...zum Glück gibt es ja eine Menge Foren im Internet (z.B. corsaforum.de) wo man auch mal Fragen stellen kann und auch sollte...denn es ist immer besser wenn man irgendwo nicht ganz mit klar kommt kurz nachzufragen als es falsch zu machen.



  Der Innenraum:  
  Im Innenraum müssen eigentlich nur geringfügige Änderungen vorgenommen werden. Man kann schon fast sagen das man da so gut wie nichts machen muss. Wenn man den Corsakabelbaum drin sitzen lässt können Amaturenbrett etc. drin bleiben und man muss lediglich das Handschuhfach und die Ablage darunter demontieren um an das Steuergerät und die Durchführung für den Kabelbaum zu kommen.
So wie auf dem Bild hier neben sieht es eigentlich nur aus wenn man den Kabelbaum tauschen will oder sonstwas....ist aber für den Umbau nicht erforderlich. Klar müssen ein paar extra Kabel gezogen werden, das ist aber auch bei eingebautem Amaturenbrett gut möglich.
Wichtig ist das man sich auf jeden fall einen Tacho einbaut der mindestens bis 240km/h geht. ob es nun das Kadett E Digi ist oder ein modifizierter Corsa GSI Tacho ist dabei egal. Für die Eintragung des Turbos braucht man diesen Geschwindigkeitsbereich.
Wer den Bordcomputer nutzen will sollte in meinen Augen aber besser den Turbolichtkabelbaum mit einbauen, der Umbau ist allemal einfacher als mit 2 Kabelplänen wochenlang alle Kabel zu finden, zu verlegen und richtig zu verlöten. Dann doch besser schnell Amaturenbrett raus, Kabelbaum raus, Turbobaum rein, Amaturenbrett wieder rein und vielleicht 2-3 Stecker umlöten...fertig. Hat den Riesenvorteil das hinterher alle Kabel da liegen wo sie hingehören und man weniger zu löten und zu suchen hat.
  Motor - Vorbereitung:  
  Wenn ihr den Turbomotor ausgebaut auf der Werkbank oder im Motorkran vor euch habt solltet ihr auf jeden Fall so viele Teile wie Möglich dran erneuern, es sei denn das hat euer Vorgänger gerade erst gemacht allerdings sind das eher die seltenen Fälle.
Solange der Motor ausgebaut ist kommt man an den gesamten Riementrieb noch super ran und das sollte man auch nutzen da eine nachträgliche Reparatur, z.B. Wasserpumpe oder Zahnriemen, hinterher im eingebauten Zustand nur noch sehr schwer ist und dazu eine ganze Menge Zeit kostet.
Es währe auch sehr Klug sich zu dem Zeitpunkt den Turbolader mal genauer anzuschauen. Auch der Turbo ist ein Verschleißteil was mit der Zeit nicht besser, sondern schlechter wird. Dazu muss natürlich der Turbo demontiert werden aber auch diese Arbeit sollte man sich besser vor als nach dem Einbau machen.
Verschleißerscheinungen die z.B. gerne auftreten sind Risse im Ladergehäuse was zu Undichtigkeiten an der Wastegateklappe führt was dann wiederrum zu weniger Leistung und schlechtem Ladedruck führt.
Ein Mangel dessen Reparatur (z.B. bei EDS) noch mal rund 300 Euro kostet, sich aber auf alle Fälle lohnt! Immerhin ist der Turbolader der wesentliche Bestandteil des Motors und auch zum Großteil für die Höchstleistung zuständig daher würde ich ihm schon eine besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen....
Solange der Motor draussen ist solltet ihr auch noch die Motorhalter wechseln. Der Hintere und der Getriebeseitige Motorhalter müssen vom Corsa übernommen werden (bei Verwendung von F20 Getriebe), wollt ihr das F28 Getriebe benutzen braucht ihr noch einen Spezialhalter für die Getriebeseite.
Beim Wechseln des hinteren Motorhalters muss das Schaltgestänge an die Länge des 16V Gestänges angepasst werden, das geht recht einfach, ihr müsst nur das Kreuzgelenk um 180 Grad drehen (um das Gestänge quasi zu verlängern, siehe Bild) Das gilt jedenfalls bei Verwendung des F20 Getriebes, wie es bei dem F28 aussieht kann ich leider nicht sagen da ich es noch nie in einem Corsa verbaut habe.

 

 

 

 

 

  Motorraum - Vorbereitung:  
  Auch den Motorraum solltet ihr dementsprechend vorbereiten bevor ihr den Motor einhängt da nachher für viele Sachen einfach zu wenig Platz ist.
Das geht damit los das ihr z.B. schonmal die Benzinleitungen halbwegs verlegt usw.
Des weiteren sollte der Träger auf der Beifahrerseite (genau unter dem Dom) ein wenig bearbeitet werden damit nachher die Lichmaschine Platz hat, entweder einfach mit nem Hammer etwas wegkloppen oder wer es lieber aufwendiger mag kann es auch umschweissen oder so.
Den Bremskraftverstärker müsst ihr noch nicht einbauen, das geht auch noch wenn der Motor drin sitzt.
Nun solltet ihr auf jeden Fall das linke Rohr zum Wärmetauscher absägen...ja genau, absägen, möglichst plan mit der Spritzwand. Dann reißt ihr die Dichtung um das Rohr raus und schiebt den Wasserschlauch (später...) quasi bis in den Innenraum und befestigt ihn dort mit einer Schelle direkt am Ausgang des Wärmetauschers. Ich sage es schonmal gleich vorweg, es ist eine absolut beschissene Arbeit die Schelle im Innenraum festgezogen zu bekommen...lasst euch also Zeit dazu...
Diese Arbeit ist allerdings notwendig da es sonst mit 90%iger Warscheinlichkeit vorkommt das der Motor beim Beschleunigen mit der Ansaugbrücke an das Rohr kommt und dieses zerdrückt, was dann letztendlich dazu führt das der Schlauch abfliegt.
Am Schloßträger und den anderen Stellen wo nachher recht wenig Platz ist wegen der Ladeluftführung (bei Verwendung eines großen LLK´s) würde ich erstmal noch nix machen, es sei denn ihr habt eine "Vorlage" damit ihr seht wo ihr flexen müsst....ansonsten wartet damit solange bis ihr den Platz braucht da es recht schwierig ist so aus dem blauen raus die richtige Form für die Ausschnitte hinzubekommen.

  Motor - Einbau:  
  Der Einbau des Turbomotors gestaltet sich im Grunde fast genauso wie der eines 16V Agregats. So gesehen ist der Motor ja auch nicht größer oder so. Einzig der Turbo macht ein paar Probleme da er in der Regel vorne am Hauptträger nicht vorbeiwill und man da denn ein bißchen fummeln muss bis der komplette Motor in den Motorraum flutscht (Quer/Diagonal...)
Um den Motor etwas besser einzubauen empfiehlt es sich ihn auf einen Tisch zu stellen mit einer möglichst rutschiegen Oberfläche, so kann man ihn recht gut hineinzirkeln da es wie gesagt doch an einigen Stellen etwas enger wird und es alles in allem schon eine Milimeterarbeit ist.
Den "Trick" mit dem Motorhalter kennen die meisten ja schon...der funktioniert natürlich auch hier. (auch wenn das auf dem Bild nen 16V Motor ist)
Die Problematik ist das der Halter beim Corsa gute 40mm höher liegt als bei den LET´s. Man kann dies allerdings durch ein selbsgebautes Distanzstück ausgleichen. Wir nehmen dazu ein Stück Vierkantrohr 40x40x100mm. Dieses wird im vorgegebenen Lochabstand durchbohrt. Nach oben werden 2 Schrauben (M10 x 25mm) von innen nach aussen durchgeschoben und von innen angeschweißt. von unten wird dann der LET Halter eingeführt und verschraubt.
Kommt am Ende das gleiche bei raus als wenn man sich einen "Speziellen" Halter kauft, nur so ist es wesentlich Billiger. Dazu kommt der schöne Effekt das es auf die Art hinterher zu 100% passen wird...ich habe schon so meine Erfahrungen mit den Zubehörmotorhaltern gemacht...Fazit: Beschissen, man muss schon fast Langlöcher reinbohren und Stundenlang rumprobieren bis der Motor mit einem "Speziellen" Halter vernünftig drinhängt...
Wichtig zu wissen währe eventuell noch das wenn der Motor erstmal im Motorraum hängt, ihr es nicht mehr schaffen werdet den Kühler so ohne weiteres einzubauen. Wollt ihr also den Standartladeluftkühler verwenden so solltet ihr den Kühler vorm Einbau des Motors schonmal an seinen Platz setzten, wollt ihr einen größeren LLK fahren könnt ihr den Kühler auch noch rauslassen.....der kommt dann zum Schluss rein indem man die Strebe zum Schloßträger bearbeitet um alles von vorne einbauen zu können.


Hier der Abstand....


Und Hier die Lösung :-)

  Motor - Anschliessen:  
  Nun, da der Motor drin ist könnt ihr ihn komplettieren.
Man führt den Motorkabelbaum auf der Beifahrerseite in den Innenraum. Nun werden die ganzen restlichen Kabel angeschlossen. Die Kabellänge, Steckerform und Steckerfarbe gibt dabei im wesentlichen den Einbauort vor.
Jetzt, ganz wichtig! - Das Masseband anklemmen (vom Getriebe zur Karosse) Bloß nicht vergessen!!! Sonst ist das Steuergerät hinüber...und das wird beim LET nicht billig...
Nun muss man noch sehen das man die Amaturen usw. zum laufen bekommt. Dazu müssen ein paar Kabel an den Lichtkabelbaum angekötet werden, das währen z.B. die Leitungen zum Öldruckgeber, Anlasser, Klemme 15 (geschaltetes Plus für die Zünd- und Einspritzanlage)Drehzahlmesser usw. Ist alles nicht weiter schlimm, ich würde aber auf jeden Fall empfehlen sich die passenden Stromlaufpläne zu besorgen (gibt es auch bald hier zum Download).
Die Benzinleitungen anklemmen, auch diese kann man nicht vertauschen (höchstens unten beim Umbauen *g*) - Die Leitung mit der 19ner Schlüsselweite ist der Vorlauf (kommt von der Pumpe) und die Leitung mit der 17ner Schlüsselweite ist der Rücklauf (direkt zum Tank)
Die (gefertigten) Antriebswellen werden einfach nur in das Getriebe und die Aussennaben gesteckt. Das gleiche mit den Kühlerschläuchen an dem Wärmetauscher, einfach nur zusammenstecken.
Weiter geht es mit Gas, Kupplung und Schaltung.... ich denke da brauch ich nix zu erklären.
Nun kommt der Bremskraftverstärker, hier gibt es beim Umbau auf Turbo leider nicht die Möglichkeit einfach einen Corsa GSI Verstärker einzubauen, das bekommt man in der Regel nicht eingetragen. Man muss also auf einen größeren umbauen, also entweder 16V oder gleich Turbo.
Für den Umbau muss man sich ein paar Sachen besorgen denn die "großen" Verstärker passen leider nicht so ohne weiteres in einen Corsa rein, lest dazu einfach den nächasten Abschnitt.
Achtet beim Einbau auch ganz besonders auf die ganzen kleinen Druckschläuche die auf die Ladedruckregeldose und zum Steuergerät gehen das davon keiner abgeknickt wird oder runterrutscht sonst läuft der Let nachher nicht.
 
  16V Bremskraftverstärker :  
 

Mal ganz von der Größe usw. abgesehen passt der BKV vom 16V im Grunde in einen Corsa rein, allerdings müssen dann einige Änderungen daran vorgenommen werden:
- Der Blechhalter vom 16V muss komplett entfernt werden
- Die Stange zum Bremspedal muss um ca. 8,5cm gekürzt werden
- Es muss ein Spezieller Halter für den BKV gebaut werden (siehe Bild)
Dieser Satz besteht aus einem Eigenbauhalter, 4 Speziellen Distanzbolzen und der gekürzten Betätigungsstange. Hiermit kann man den 16V BKV völlig Problemlos in einen Corsa einbauen. Es ist noch darauf zu achten das beim 16V die Bremsleitungen genau vertauscht sind, also da wo beim corsa die VA Bremse ist ist beim 16V die HA Bremse. Wir haben einfach die Druckminderventile umgesetzt.

Hier eine kleine Fotoserie zum besseren Verständnis:

So ein "Umbausatz" kann natürlich bei jeden anders aussehen, die dicke der Distanzscheibe ist auch kein Richtmaß, man muss bei der "Berechnung" nur darauf achten das die Betätigungsstange des Kadetts nicht zu lang bleibt und so auch immer mit ein wenig Spiel unter das Bremspedal passt. Wenn es zu eng wird und das Gestänge auch nur ein paar Milimeter gedrückt wird habt ihr nämlich das Problem das ihr die Bremse nicht entlüften könnt...
Ihr braucht für den Umbau denn (leider) noch ein sog. Bördelgerät womit ihr die beiden vorderen Bremsleitungen von kleiner Verschraubung auf große Verschraubung Umbördelt...es besteht allerdings auch die Möglichkeit die vorderen Bremsleitungen komplett zu tauschen um dem Bördeln zu entgehen, da die Kadettleitungen aber wesentlich zu lang sind ist dies nicht die optimale Lösung.
Beim Anschließen der Bremsleitungen ist zu beachten das die 2 Kreise der Bremse über "Kreuz" auf die Vorder- und Hinterräder verteilt wird, also vorne links und hinten rechts und umgekehrt. Für den Fall das ein Kreis ausfällt hat man dann keine einseitige Bremswirkung was z.B. bei einer Verteilung von "Vorne-Hinten" oder gar "rechts-links" fatal währe....


Umbausatz Marke "ThoMa - Teile"
  Der Auspuff :  
  Als Kat würde ich auf jeden Fall einen 63,5er Metallkat empfehlen. Es gibt beim Turbo sogar noch die Möglichkeit auf "D3 Norm" umzubauen...passende Rennkats gibt es z.B. bei EDS, Mantzel usw. Ist zwar nicht billig aber lohnen würde es sich schon wenn man eh einen neuen Kat braucht und nebenbei Steuern sparen will.
Man muss sich dann so gesehen den gesamten vorderen Teil der Auspuffanlage, also vom Hosenrohr zum Kat, und vom Kat zum MSD selber schweißen. Ist aber alles halb so wild.
Als Auspuffanlage würde ich dringend eine 63,5er (Gruppe A) Edelstahlanlage vorschlagen, alles andere währe Mumpitz und Geldverschwendung.
Baut auch auf jeden Fall die Hitzebleche unter den Kat und den MSD ein! Ich habe sie bei mir mal weggelassen mit der Folge das man sich im Sommer im Auto den Arsch abschwitz da der Getriebetunnel permanent 40 - 50 Grad heiß ist....im Winter bestimmt nützlich....aber wer fährt nen Corsa Turbo schon im Winter *g*
Also wie gesagt, Aupuff...kein Problem...
 
  Die Ladeluft:  
  Nun kommt das was den Turbo erst so richtig zum Turbo macht, die Ladeluft und die Ladeluftkühlung. Wer es "langweilig" will kann den normalen LET LLK benutzen, der passt in den Motorraum da wo normalerweise der Kühlerventilator sitzt, dazu braucht man dann als Ersatz für den originalen Lüfter einen "blasenden" Spal Lüfter der dann einfach vor dem Kühler montiert wird.
Es gibt aber natürlich auch die Möglichkeit gleich einen "richtigen" LLK zu verbauen. Da aber beim Corsa A im Bereich des Frontblechs und der Stoßstange für sowas ungenügend Platz ist muss man diesen Kühler dann wohl oder übel quasi in, oder vor die stoßstange bauen, geht leider nicht anders.
Da der Umbau auf einen großen LLK aber auch nicht in drei Sätzen erklährt ist schaut ihr am besten direkt unter dem Tuningtip nach den ich dafür eingerichtet habe:
---> Umbau auf großen LLK <--

Wer aber den normalen LLK vom Cali fahren will braucht ihn wie gesagt "nur" im Motorraum "hinter" den Wasserkühler zu bauen, das er dort natürlich alles andere als effektiv ist brauche ich wohl nicht zu erwähnen....die beste Lösung ist daher ein größerer LLK mittig vorm Auto....
  Die Wasserkühlung:  
 

Ich würde (aus eigener Erfahrung) empfehlen beim Umbau direkt einen nagelneuen Wasserkühler zu verwenden, der kostet bei einer Kühlerfirma (einfach in den gelben Seiten nachschauen) in der Regel so um die 80 Euro, es ist aber eine Investition die sich auf jeden Fall lohnt denn die Effiziens eines neuen Kühlers gegenüber eines alten ist schon erstaunlich besser!
Man sollte beim Einbau beachten das der Kühler VOR dem Motor eingebaut wird, wenn der Turbo erstmal drinhängt ist es nämlich unmöglich den Wasserkühler noch dazwischen zu bekommen es sei denn man demontiert die Strebe die vom unteren Träger zum Schloßträger hinaufgeht...ist an sich auch kein Problem, so habe ich es bei mir auch gemacht (siehe Bild rechts). Die Strebe muss natürlich unbedingt nach dem Einbau des Kühler wieder rein!!!
Der Platz zwischen Turbo und Kühler sollte natürlich so groß wie möglich sein, zu beachten ist dabei das das Wasserrohr was aus dem Turbolader kommt mindestens 1-2cm Luft zum Kühler hat, dann ist alles OK. Je nach Motorhaltern ist bei einigen von vorneherein entweder mehr oder weniger Platz. sollte zuwenig Platz vorhanden sein muss der Kühler noch ein Stückchen weiter nach vorne gesetzt werden um den nötigen Platz zu schaffen.

Als Kühlerventilator braucht ihr auf jeden Fall einen flachen Hochleistungslüfter, z.B. einen von Spal, die kosten zwar eine Stange Geld (so zwischen 80 und 130 Euro) aber taugen auch was.
Benutzt ihr den normalen LLK und baut diesen in den Motorraum so braucht ihr einen "blasenden" Ventilator der vor den Wasserkühler gebaut wird und so die Luft in den Motorraum reinbläst.
Verbaut ihr einen großen LLK vor den Wasserkühler dann würde ich empfehlen einen "saugenden" Lüfter zu nehmen und ihn einfach in den Motorraum zu bauen (wo er halt original auch liegt) dazu müsst ihr euch jedoch die passenden Halter selber bauen, mit ein wenig Geschick ist das aber ohne weiteres Möglich (z.b. siehe Bild)
Ansonsten passt alles relativ gut, eventuell müssen einige Wasserschläuche zum oder vom Kühler noch etwas in der Länge angepasst werden aber das wars denn auch schon. Ohne den Einbau eines großen LLK´s ist auch keine Verlegung des Thermoschalters nötig, also bleibt der ganz normal am Kühler wo er hingehört.

 

 

 

  Die Ölkühlung:  
 

Die vernünftige Kühlung des Öles ist bei den Turbos relativ wichtig, da der Turbolader natürlich auch vom Motoröl geschmiert wird und logischerweise auch recht heiss ist bekommt das Öl beim LET auch ein wenig mehr Temperatur als beim GSI oder 16V.
Gleich vorweg, der originale Turbo Ölkühler reicht vollkommen aus, man sollte bei ihm aber auch darauf achten das er möglichst gut im Wind steht, also ihn wie beim 16V Umbau direkt hinter dem Kühlergitter befestigen damit er auch ordentlich kühlen kann.
Wer will kann auch einen größeren Ölkühler verbauen, ich habe z.B einen von "Racimex" (gibt es bei Sandtler) mit 13 Reihen. Ist für eventuell später folgende Tuningstufen schonmal eine gute Vorbeugung und sehr teuer ist ein Ölkühler zum Glück auch nicht.
Da ein größerer Ölkühler aber auch meist keinen Platz im oberen Teil zwischen Kühler und Schloßträgerstrebe hat muss man ihn meist zwangsläufig etwas weiter nach unten versetzten, dadurch liegt er nicht mehr gaaanz optimal im Wind, zur effektiven Kühlung reicht es aber allemal aus.
Die Ölschläuche dazu muss man dann bei einer entsprechenden Firma (Hydraulik etc.) anfertigen lassen. Zur Info, der maximale Öldruck bei einem C20LET liegt so bei etwa 6 bar. Ein Schlauch kostet komplett je nach Länge so in etwa 15-20 Euro.
Lasst die Schläuche aber auf JEDEN FALL anfertigen, wenn euch so ein Schlauch platzt oder auseinandergeht dann ist der Motor hinüber (auch hier spreche ich aus Erfahrung) Also nach Möglichkeit auch die Rechnung usw. aufbewahren. Das sollte man sowieso immer tun.

  Der Rest:  
  .Naja, was halt sonst noch so alles anfällt. Alle Schläuche und Leitungen ordentlich verlegen und Isolieren. Etliche Testkilometer fahren bis nix mehr im Motorraum klappert oder scheppert und so weiter.
Wenn alles soweit fertig ist kann man sich denn über die Tüveintragung Gedanken machen...das wird dann aber auch mal wieder nicht billig.
Ich würde noch empfehlen eine Ladedruckanzeige (z.B VDO) zu verbauen. Ist nicht Notwendig aber es ist immer gut eine zu haben, so ist man eventuell später auftretenden Problemen besser "gewachsen". Die Ladedruckanzeige wird einfach an dem kleinen Druckschlauch angeschlossen der auch zum Steuergerät geht (mit einem einfachen T-Stück, z.B. von der Scheibenwischanlage)
Sollte man irgendwo neue Schlauchschellen verwendet haben so ist es ratsam nach etwa 500 bis 1000 Testkilometern noch einmal eine Art Inspektion zu machen, alle Schellen nachziehen, Flüssigkeitsverluste (Öl,Wasser etc) zu überprüfen usw. Viele Fehler fallen nämlich erst nach einigen Kilometern auf...bei mir hatte sich z.B. eine Ölleitung gelöst und hat am Stabi gescheuert...währe mir das nicht aufgefallen (also ohne eine Inspektion) währe die Leitung anch weiteren 500km durchgescheuert und der Motor hinüber gewesen...
 

 

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